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Ausstellungen - Historisches Museum Bielefeld

Ausstellung Bielefeld

Vom 06. April bis 28. September 2003
alles Super - 75 Jahre Tankstelle
Eine kultur- und technikgeschichliche Ausstellung über das Tanken und die Tankstelle
Historisches Museum Bielefeld
Ravensberger Park 2
33607 Bielefeld
Tel.: 05 21 - 51 36 30
Mi. - Fr., 10.00 - 17.00 Uhr
Sa. - So., 11.00 - 18.00 Uhr
http://www.historisches-museum-bielefeld.de/

Vorab Bild 1
Vorab Bild2
Hist. Foto
Logo Bielefeld
Bild 1

Pächter der ersten "Großtankstelle": Udo Falck

Bild 2

Bürgersteigtankstelle mit Eiserner Lady aus den 30er Jahren

Bild 3

Oldtimer mit Benzinfass

Bild 4

Udo Falck mit der eisernen Lady

Bild 5

Udo Falck vor Zapfsäulen aus den 50er Jahren

Die Tankstelle feiert Geburtstag!
Vor 75 Jahren, am 11. August 1927, nahm in Hamburg die erste deutsche Tankstelle im heutigen Sinn ihren Betrieb auf. Aus diesem Anlass zeigt das Historische Museum Bielefeld vom 6. April – 28. September 2003 die Ausstellung „Alles Super. 75 Jahre Tankstelle“. Die Ausstellung wird vom Lippischen Landesmuseum Detmold übernommen, wo sie im letzten Jahr gezeigt wurde. Bevor es Tankstellen gab mussten Autofahrer ihr Benzin in kleinen Mengen in Apotheken und Drogerien einkaufen. Später kamen Fasstankstellen in Hinterhöfen und sogenannte „Bürgersteigpumpen“ auf. Als in der Nachkriegszeit immer mehr Menschen Auto und Motorrad fuhren, war die Tankstelle aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Heute ist die Tankstelle sich zu einem Supermarkt und Servicecenter geworden. Benzin ist längst nicht mehr die einzige Einnahmequelle. Anhand einer Originaltankstelle von 1937, Ölfässern, einer Bürgersteigpumpe und Zapfsäulen z.B. von Salzkotten, Rückwart, Aral, Esso, Shell aus den letzten 75 Jahren und vielen anderen Objekte kann der Besucher die Geschichte der Tankstelle nachvollziehen. Da es ohne Autos keine Tankstellen gäbe, werden Oldtimer aus den letzen 100 Jahren zusehen sein. Eine Tankstellen-Spielecke macht die Ausstellung auch für Kinder interessant. Wo die Bielefelder zum ersten mal tanken konnten wird eine Abteilung über die Bielefelder Tankstellengeschichte klären, die das Historische Museum Bielefeld der übernommen Ausstellung hinzufügen wird.

Weitere und aktuelle Bilder von der Ausstellung werden noch folgen.

Alles Super -
75 Jahre Tankstellen

Die Eiserne Lady
und die Frau des Lebens

Es begann mit Benzin aus Apotheken und Drogerien. Später gab es Fasstankstellen und die "Eiserne Lady". Doch erst vor gut 75 Jahren wurde die erste deutsche Großtankstelle eröffnet. Ab dann ging aber alles sehr schnell. Eine Ausstellung in Bielefeld zeichnet die Geschichte nach.

Wenn Udo Falck den Begriff "Großtankstelle" hört, dann muss er lachen. Der 81-Jährige hat 1954 eine Tankstelle gepachtet. "Wir waren die einzigen in Bielefeld, die die ganze Nacht geöffnet hatten" erklärt er. Doch Nachtschichten hat Udo Falck nicht eingelegt, weil etwa so viel Verkehr war, sondern weil er die Nachtwache für das angrenzende Firmengelände übernommen hat. Denn anders hätte er mit seiner "Großtankstelle", die immerhin drei Zapfsäulen hatte, nicht überleben können. Zu dem Zeitpunkt gab es erst wenige Jahre den Beruf des Tankwarts. Und es war noch nicht lange her, dass Tankstellen Nebenerwerbsbetriebe waren.

Mit dem Autoboom kam die "Eiserne Lady"

Angefangen hat alles so etwa um 1900. "Da gab es in Deutschland etwa 3.000 Autos, in Bielefeld waren es 12", weiß Rüdiger Uffmann vom Historischen Museum Bielefeld. Benzin gab es nur in Apotheken und Drogerien. Erst einige Jahre später konnte man den Treibstoff in Fässern kaufen. Mit dem Autoboom zu Beginn der 20er Jahre kamen dann Tanksäulen auf, eine amerikanische Erfindung. Die standen an jedem Bürgersteig und wurden "Eiserne Lady" genannt. Udo Falck kennt sie auch noch, seine Eltern hatten schon sehr früh ein Auto.

Lange Nächte und Erfindergeist

Meist standen die Säulen vor Kneipen oder Privathäusern. Wer tanken wollte, klopfte an die Scheibe und wurde dann bedient. Udo Falck hatte das besser gelöst, während des Nachtdienstes an seiner Tankstelle zwei Jahrzehnte später. Er hatte einen kleinen Schlauch mit zwei Drähten über die Einfahrt gelegt. Fuhr ein Auto darüber, bekamen die Drähte Kontakt, in der Tankstelle schellte eine Klingel. Mit einem Lachen fügt er hinzu: "Da konnte man wenigstens zwischendurch ein Nickerchen machen." Doch sobald ein Auto vorfuhr, musste der Tankwart raus.

Immer nach "Volltanken" fragen

Bedienung war selbstverständlich, zumal die Zählwerke der Säulen von Hand zurückgestellt werden mussten. Außerdem gehörte zum kostenlosen Service, die Scheiben zu putzen, den Ölstand zu messen und die Luft in den Reifen zu kontrollieren. Und das, obwohl die meisten nur wenige Liter Kraftstoff kauften, erinnert sich Udo Falck. "Wir sind hochgesprungen, wenn einer mal vollgetankt hat".

Trotzdem möchte er die Zeit nicht missen, viele Autofahrer kamen regelmäßig, und ein kurzes Gespräch gehörte auch dazu. Über eine Kundin hat er sich immer besonders gefreut. Sie wurde später seine Ehefrau.

Bonbons und Bier

Wie gut, dass das in den 50er Jahren war, denn Anfang der 70er Jahre kamen die Selbstbedienungstankstellen auf, 10 Jahre später hatten sie sich durchgesetzt. Die Tankstelle entwickelte sich immer mehr zum Supermarkt, mit großen Kühlregalen und Bonbonständern. Benzin wird zum Nebengeschäft. Udo Falck mag das nicht mehr, heute mache Tanken keinen Spaß mehr. Eine "Großtankstelle" hat für den 81-Jährigen immer noch drei und nicht dreizehn Zapfsäulen und vor allem einen freundlichen Tankwart. Aber das gibt es nur noch im Museum.

Die Sonderausstellung "Alles Super – 75 Jahre Tankstelle" ist ab Sonntag 6.4.03 im "Historischen Museum Bielefeld" zu sehen und läuft bis zum 28.9.03

Eintrittspreise:
Erwachsene: 3,60 €
Studenten: 2,60 €
Schüler: 1,50 €

Öffnungszeiten und weitere Infos zum Museum gibt es im Internet

Quelle:
http://www.wdr.de